Wechseljahre

Mit durchschnittlich 51 Jahren haben Frauen in Deutschland ihre letzte Blutung, diese wird auch Menopause genannt. Schon vorher können durch die stark schwankenden weiblichen Hormonspiegel (FSH, LH und Östradiol) Symptome auftreten. Ein Jahr nach der letzten Blutung beginnt dann definitionsgemäß die Postmenopause. Aufgrund des Östrogenmangels treten unterschiedliche Symptome auf. Diese können bei einem Teil der Frauen sehr ausgeprägt sein und eine Hormonersatztherapie (HRT) notwendig machen.
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Bei lediglich leichten Symptomen können Lebensstilveränderungen oder pflanzliche Präparate Linderung verschaffen. Zu den häufigen Symptomen gehören Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Es können aber auch psychische Veränderungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen oder verminderte Libido auftreten. Im Verlauf kann der Östrogenmangel zu urogenitalen Beschwerden führen, hier sind vorallem vaginale Trockenheit oder Juckreiz im Vulvabereich und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zu nennen. Auch eine Inkontinenz kann durch Östrogenmangel verstärkt werden oder vermehrt Harnwegsinfekte auftreten.
Sind Beschwerden auch mit Lebensstilveränderungen oder pflanzlichen Präparaten nicht ausreichend zu lindern, kommen Hormonersatztherapie oder andere medikamentöse Therapien in Frage. Hierzu werden in den meisten Fällen naturidentische Hormone in Form von Gelen, Spray, Zäpfchen, Tabletten oder Pflastern. In welcher Form die Hormonersatztherapie durchgeführt wird, hängt von den Symptomen, aber auch von möglichen Vorerkrankungen ab. Hierzu können wir Sie individuell beraten und so die richtige Therapie für Sie finden.

Risiken

Die Hormonersatztherapie wurde früher sehr vielen Frauen verschrieben. Nachdem 2002 eine Studie auf die Risikoerhöhung für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Brustkrebs aufmerksam machte, gingen die Verschreibungszahlen deutlich zurück. Zum Glück hat die Forschung der letzten Jahre die Risiken differenzieren können, so dass Frauen mit starken Beschwerden eine effektive Behandlung erhalten können. Eine Zusammenarbeit mit den betreuenden HausärztInnen und eine intensivierte Krebsvorsorge ist notwendig um die Risiken so gering wie möglich zu halten.
Sollten Sie bei sich Veränderungen festgestellt haben, die Sie nicht zuordnen können, hilft Ihnen vielleicht diese Checkliste weiter.

Checkliste der Leitsymptome bei beginnenden Wechseljahren

  1. Hat sich die Zykluslänge in den letzten Monaten verändert oder schwankt diese stark?
  2. Waren die Monatsblutungen in letzter Zeit unterschiedlich lang oder unterschiedlich stark?
  3. Sind bereits längere blutungsfreie Zeiträume aufgetreten?
  4. War in den letzten 6-12 Monaten die Stimmung (im Vergleich zu vorher) beeinträchtigt?
  5. Haben sich in letzter Zeit Schlafprobleme entwickelt, die vorher nicht da waren?
  6. Wurden in den letzten Monaten neu aufgetretene Konzentrationsschwierigkeiten beobachtet?
  7. Ist die Leistungsfähigkeit gesunken?
  8. Treten gelegentlich Hitzewallungen auf?

Weitere Informationen

Unter #wissenmachtcool veröffentlicht die deutsche Menopausengesellschaft in unregelmäßigen Abständen Patientinneninformationen zum Thema.

wirsindneunmillionen.dedge.defrauengesundheitsportal.de

Podcast vom MDR mit Fr. Dr. Schaudig zum Thema Wechseljahre - überall wo es Podcasts gibt

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